7 Prinzipien des Universellen Designs
Wenn wir nach Prinzipien für ein barrierefreies Internet suchen, sollten wir auch an die Literatur zum inklusiven Design denken. Es gibt einige Prinzipien und Richtlinien für universelles Design aus dem Jahr 1997, die man kennen sollte.
Eine Gruppe von Architekten hat sich mit Ronald Mace von der North Carolina State University zusammengetan. Sie wollen herausfinden, wie man Gebäude, Produkte und Umgebungen besser gestalten kann. Mace und seine Architektengruppe fanden heraus, dass Menschen unterschiedlich sind. Deshalb sollten Gebäude, Produkte und Umgebungen so gestaltet werden, dass sie zu den Bedürfnissen der Menschen passen. Die Architekten waren sich einig, dass Räume und Produkte für alle Menschen geeignet sein sollten.
Die Architektengruppe entwickelte sieben Prinzipien für den universellen Nutzen von Räumen und Produkten. Diese sieben Prinzipien wurden auch in anderen Bereichen angewendet, zum Beispiel in der Bildung und im Webdesign.
Siehe auch das PDF-Dokument Die Prinzipien des Universal Design(öffnet in einem neuem Fenster) , herausgegeben vom Center for Universal Design an der North Carolina State University.
Diese Richtlinien und Beispiele sind sehr subjektiv. Es ist schwer, Regeln zu finden, mit denen man genau prüfen kann, ob sie eingehalten werden. Das ist ein Nachteil. Diese Schwäche kann aber auch eine Stärke sein. Denn sie lässt uns über die Grenzen von Regeln hinausdenken und überlegen, was wir noch tun können, um diese Prinzipien zu erreichen.
Erstes Prinzip: Gerechte Nutzung
Leitlinien
-
Alle Benutzer sollen die gleichen Nutzungsmittel bekommen. Wenn das nicht geht, dann soll es ähnliche Mittel sein.
-
Benutzen Sie keine Begriffe, die Benutzer ausgrenzen.
-
Sorgen Sie dafür, dass alle Benutzer die gleichen Privatsphäreeinstellungen und Sicherheitsfunktionen haben.
-
Machen Sie das Design für alle Benutzer schön.
Zweites Prinzip: Flexibilität in der Anwendung
Das Produkt oder die Umgebung sollten so gestaltet sein, dass die Nutzer viele Möglichkeiten haben, sie zu nutzen. Die Umgebung oder das Produkt sollte so sein, dass jeder es nutzen kann.
Leitlinien
-
Bieten Sie verschiedene Nutzungsmethoden an.
-
Berücksichtigen Sie den Zugriff und die Verwendung für Rechts- oder Linkshänder.
-
Erleichtern Sie die Genauigkeit und Präzision.
-
Passen Sie das Produkt dem Tempo des Benutzers an.
Drittes Prinzip: Einfache und intuitive Bedienung
Der Zweck des Produkts oder der Merkmale der Umgebung sollte klar sein. Alle Menschen sollten das Produkt und seine Funktionen verstehen können, egal wer sie sind, woher sie kommen oder was sie schon erlebt haben.
Leitlinien
-
Mach es einfacher.
-
Seien Sie konsistent in Ihren Erwartungen und Ihrer Intuition.
-
Bieten Sie viele verschiedene Bildungs- und Sprachkenntnisse an.
-
Wichtige Informationen sollten ganz oben stehen.
-
Sagen Sie den Teilnehmern, was sie gut gemacht haben und was sie noch üben sollten.
Viertes Prinzip: Wahrnehmbare Informationen
Informationen über das Aussehen des Produkts oder der Umgebung sollten gut sichtbar sein. Jeder sollte Informationen bekommen können. Informationen sollten auf verschiedene Arten präsentiert werden, damit sie von allen gut verstanden werden.
Leitlinien
-
Verwenden Sie verschiedene Wege, um wichtige Informationen zu vermitteln.
-
Hebe wichtige Informationen hervor.
-
Mache es einfach, Anweisungen oder Richtungen zu geben.
-
Es sollte mit vielen verschiedenen Techniken und Geräten kompatibel sein, auch mit solchen, die von Menschen mit sensorischen Einschränkungen verwendet werden.
Fünftes Prinzip: Fehlertoleranz
Das Produkt oder die Umgebung sollte so gestaltet werden, dass Unfälle und Gefahren vermieden werden. Das Design sollte auch Dinge einplanen, die unbeabsichtigt passieren können.
Leitlinien
-
Ordnen Sie die Elemente so an, dass Gefahren und Fehler vermieden werden. Am besten zugänglich, am häufigsten verwendet. Gefährliche Elemente werden entfernt, isoliert oder abgeschirmt.
-
Gefahren und Fehler müssen gekennzeichnet werden.
-
Funktionen bereitstellen, die nicht ausfallen.
-
Wenn man bei wichtigen Aufgaben nicht aufmerksam ist, macht man Fehler.
Sechstes Prinzip: Geringe körperliche Anstrengung
Das Produkt oder die Umgebung sollten so gestaltet sein, dass man sich wenig bis gar nicht anstrengen muss. Eine Person sollte das Produkt gut nutzen können, ohne dass sie sich dabei müde fühlt.
Leitlinien
-
Lassen Sie den Benutzer eine neutrale Körperhaltung einnehmen.
-
Benutzen Sie leichte Bedienkräfte.
-
Mach wiederholte Aktionen weniger oft nötig.
-
Machen Sie keine anhaltenden, schweren Arbeiten.
Siebtes Prinzip: Größe und Raum für Annäherung und Nutzung
Bei der Gestaltung sollte ausreichend Platz vorgesehen werden, damit alle Menschen, unabhängig von ihrer körperlichen Statur oder ihren körperlichen Fähigkeiten, die Gestaltungsmerkmale nutzen können.
Leitlinien
-
Sicherstellen, dass jeder sitzende oder stehende Benutzer freie Sicht auf wichtige Elemente hat.
-
Sicherstellen, dass jeder sitzende oder stehende Benutzer alle Komponenten leicht erreichen kann.
-
Unterschiedliche Hand- und Griffgrößen berücksichtigen.
-
Ausreichend Platz für den Einsatz von Hilfsmitteln oder persönlicher Assistenz vorsehen.